Zum Rathausareal gingen die meisten Rückmeldungen ein. Viele Bürgerinnen und Bürger sehen darin großes Entwicklungspotenzial und brachten zahlreiche Ideen für eine attraktivere und zukunftsfähige Gestaltung ein.
Zukunft des Rathauses - Abriss oder Sanierung?
- Abriss: Einige bezeichneten das Rathaus als „Schandfleck“ und forderten einen Neubau mit Wohnen, Kultur oder Gewerbe. Teile der Verwaltung könnten in bestehende Gebäude ziehen oder digitaler organisiert werden.
- Sanierung: Andere sprachen sich für eine Modernisierung aus. Das Gebäude könne erhalten bleiben, aber durch Nutzungen mit Publikumsverkehr ergänzt werden – etwa Café, VHS, Bibliothek oder Seminarräume.
- Mischlösung: Vorgeschlagen wurde auch, ein kleines Bürgerbüro in der Innenstadt zu belassen und die Hauptverwaltung an einen anderen Standort zu verlagern.
- Gestaltung des Areals: Besonders genannt wurde die Eingangssituation von der Oberhöchstädter Straße als „Tor zur Innenstadt“.
Gestaltung des Areals
Viele Rückmeldungen zielten auf die Aufwertung der Freiflächen. Gewünscht wurden:
- nachhaltige Begrünung und Entsiegelung (Fassaden- und Dachbegrünung, mehr Bäume, mobile Bepflanzung, Entsiegelung von Parkflächen, Wasserflächen oder -spiele – insbesondere am Rathausplatz)
- Wunsch nach der Umsetzung kurzfristiger Maßnahmen wie zusätzliche Baumpflanzungen oder Patenschaften nach dem Vorbild des Urban-Gardening-Projekts am Holzweg
- Sitzgelegenheiten, Spielflächen und Treffpunkte – besonders für Kinder und Jugendliche
- kulturelle Angebote (z. B. „Haus der Künste“, Festivalplatz, Kooperationen mit Museen)
- Gastronomie und Serviceangebote zur Belebung der Innenstadt
- spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche, ggf. mit Beteiligung an der Platzgestaltung.
Verkehr und Mobilität
- Rad- und Fußverkehr: Kritik am Kopfsteinpflaster; Wunsch nach barrierefreien Belägen, sicheren Radwegen und mehr Abstellplätzen.
- Parken: Vorschlag für ein Parkleitsystem zur besseren Auslastung der Parkhäuser; Diskussion über Reduzierung von Parkplätzen zugunsten von Grünflächen.
- Autoverkehr:Diskussion, ob Parkplätze reduziert und durch Grün ersetzt oder erhalten bleiben sollen.
- MIV-freies (Motorisierter Individualverkehr) Stadtzentrum durch autofreie Straßen und zeitlich begrenzte Parkflächen oder Parkverbote.
- ÖPNV: Verbesserungen bei Busverbindungen, teils mit Visionen wie selbstfahrenden Shuttles.
- P+R: Wunsch nach mehr Stellplätzen am Bahnhof und an den U-Bahn-Stationen.
Querschnittsthemen
Oft genannt wurden Klimaschutz und Nachhaltigkeit (PV-Anlagen, Begrünung, Entsiegelung), Barrierefreiheit (Beläge, Toiletten sowie digitale Verwaltung, die Räume spart und neue Nutzungsmöglichkeiten eröffnet.
Zitate
„Das Rathaus sollte zentral verbleiben, vielleicht in Verbindung mit anderer Nutzung (Bücherei, Seminarräume, Café etc.). Nicht alle Bürger sind mobil und können in den Süden oder an den Stadtrand ohne Hilfe kommen.“
∗∗∗
„Der Rathausplatz als zentraler Ort könnte eine Verschönerung vertragen, z. B. durch mobile Bepflanzung (eventuell mit Patenschaften) und Stühle. Die Multifunktionalität sollte unbedingt erhalten werden.“
∗∗∗
„Den Rathausplatz zu einem klimaangepassten, schattigen Begegnungsraum entwickeln. Um den Brunnen herum Bäume und Bänke für Eltern, Kinder und andere Menschen einplanen, die Schatten suchen. Durchgängig geöffnete, auch für Menschen mit Behinderung zugängliche öffentliche Toiletten an diesem zentralen Platz.“
Fazit
Beim Rathausareal gehen die Meinungen auseinander: Einige plädieren für Sanierung, andere für Abriss und Neubau. Einig sind sich die meisten aber in einem Punkt: Mehr Grün, mehr Aufenthaltsqualität und Orte der Begegnung sind zentral.
Das Rathausareal wird so zu einem Schlüsselprojekt für Oberursels Zukunft – zwischen pragmatisch-funktional und mutig-neu gedacht.